Das Interview mit Robin Rehmann
Bild: SRF/Noëlle Guidon
Wie würdest du dich selbst beschreiben? Ich bin Moderator beim SRF Virus und treffe mich mit chronisch und psychisch kranken Menschen und rede mit Ihnen über das Leben.
Wieso interessierst du dich so sehr für Personen mit Problemen? Es wäre doch viel einfacher über sogenannte “Happy”-Themen zu sprechen? Ich interessiere mich prinzipiell für Menschen und dass man die negativen Dinge immer ausklammert; da bin ich dagegen. Man redet hauptsächlich vom schönen, aber ein grosser Teil des Lebens ist auch der Schmerz und mir ist wichtig, dass man diesen auch nicht einfach unter den Teppich kehrt., sondern diesen, in das gesellschaftliche Gewissen bringt und sich damit konfrontiert.
Du hast mit Comedy angefangen und machst jetzt dies - weshalb? Ich denke mit Comedy wurde sehr viel überspielt. Mit dem lauten und wilden, hab ich den Schmerz verdrängt. Ich möchte jedoch nicht jedem Comedian unterstellen. dass dieser voller Schmerz ist und diesen überspielt mit der Arbeit. Das Überspielen habe ich immer gern gemacht, um mich genau mit solchen Themen nicht zu konfrontieren. Ich bin jetzt mit dem Alter und der Erfahrung an den Punkt gekommen, dass ich sehe, dass auch der andere Teil wichtig ist - indem man dies offen anspricht.
Du hast beim Basler Radio X angefangen und seit 2005 bist du beim Schweizer Radio und Fernsehen - war das immer der Job, den du machen wolltest? Ja, das Radio und Fernsehen hat mich schon immer fasziniert. Den kreativen Hang hatte ich schon immer - auch mit dem musizieren; wir hatten eine Punk-Band. Mein Ziel war es immer, von meinem Leben zu leben. Also nicht, dass ich etwas arbeiten muss, dass sich für mich wie Arbeit oder Schule anfühlt. Jeder Arbeitstag fühlt sich für mich auch gut an im Moment. Ich arbeite lieber, als nicht zu arbeiten.
Seit 20 Jahren bist du Moderator. Gab es einen Punkt, an welchem du am liebsten was anderes gemacht hättest? Ich bin schon ein paar Mal an diesen Punkt gekommen; jetzt zum Glück nicht mehr. Auch bei anderen Mitmoderatoren, sehe ich, dass diese manchmal an den Punkt kommen und sagen: jetzt kann ich nicht mehr. Das hatte ich als Beispiel, als ich bei SRF Virus war und gleichzeitig bei Viva. Damals habe ich einfach zuviel gemacht. Dort hätte ich am liebsten alles hin geschmissen. Ich bin jedoch froh, habe ich das nicht gemacht und habe diese Kriese überwältigt.
Hast du schon nächste Projekte, welche du umsetzen willst, oder ist die Sendung SOS, dein letztes grosses Projekt? Dies ist ein Punkt, welcher ich für sehr wichtig empfinde; die Weiterentwicklung. Denn es gibt Studien, welche nachweisen, wenn man neue Projekte oder Ziele hat, dass man gesünder wird. Dies lässt sich sogar körperlich nachweisen. Deswegen sollte man sich immer eine neue Hürde, oder ein neues Ziel setzen, um Fit zu bleiben. Ich habe schon diverse Ideen für neue Projekte. Aber darüber zu reden, wäre definitiv noch zu früh. .
Was würdest du unseren Lesern gerne noch mitgeben? Geht für eure Leidenschaft, egal was es ist. Es gibt Leute die gerne Skateboard fahren und jetzt machen sie es beruflich. Macht das, für was euer Herz schlägt!